Guten Ruhestand, lieber Volker!

In diesen Tagen beginnt mein früherer Kollege Volker Schmid seinen Ruhestand – den „wohlverdienten“, wie man ja immer formuliert. Auch vom mir dazu die besten Grüße und Glückwünsche!

https://twitter.com/drklvwl/status/1521803762616176641?s=21&t=ZAh-RWuE-9ZVtvJX7-Zb-Q

Volker hat 38 Jahre im Dienst des DRK-Landesverbandes gestanden, davon eine lange Zeit in meinem Arbeitsbereich zunächst als Bezirksinspektor mit der Zuständigkeit für den DRK-Fernmeldedienst, später als Referent, Gruppenleiter und Leiter der Servicestelle Ehrenamt. Viele Jahre war er dabei mein Stellvertreter als Abteilungsleiter. Auch Einsätze haben wir gemeinsam geplant und z.T. auch durchgeführt: in Süditalien, in Armenien, beim Betreuungseinsatz in der Prager Botschaft, bei Hilfsgütertransporten in die damalige Sowjetunion sowie vielen Anlässen im Inland.

Mir wird immer eine Situation aus den ersten Wochen von Volkers Tätigkeit beim DRK in Erinnerung bleiben: wir waren gemeinsam in Datteln, wo damals der Fernmeldezug der Hilfszugabteilung IV lag, um dort eine öffentliche Präsentation dieser Einheit zu beobachten. Volker hatte seinen kleinen Sohn mitgebracht, der ganz fasziniert von dem Erlebten war und sich langsam rückwärts bewegte, bis er schließlich an mich anstieß. Erschrocken drehte er sich um, um festzustellen, dass es ja garnicht „der Papa“ war, den er angestoßen hatte, und dann schnell wieder an Papas Hand zurückzuhüpfen. Nun, es hat nicht geschadet: auch Volkers Sohn ist seit vielen Jahren vom „Rotkreuzbazillus“ infiziert und beruflich beim Blutspendedienst tätig.

Lieber Volker, für den nun beginnenden „Unruhestand“ wünsche ich dir alles Gute und hoffe darauf, dass wir auch weiterhin in Kontakt bleiben werden. Ad multos annos!

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„Tröten“ statt „Tweeten“

Ich habe mich in den vergangenen beiden Tagen intensiv mit dem System Mastodon beschäftigt, einem föderierten (=auf unterschiedlichen Serverinstanzen laufenden) Social-Media-Network. Mein erster Eindruck: läuft super; ich habe inzwischen mehrere Accounts (privat und dienstlich) auf verschiedenen Servern angemeldet und die Federation klappt, wenn man einmal die (einfache) Syntax beherrscht, problemlos.

Vorteil gegenüber Twitter: deutlich längere Nachrichten sind möglich, je nach Server 500 Zeichen oder bei einem meiner Server sogar 5000 Zeichen. Weiterer Vorteil: durch die Auswahl geeigneter Server kann man sich themenorientiert die geeignete Community aussuchen, bleibt aber durch die Federation weiterhin von überallher erreichbar. Dritter Vorteil: die Infrastruktur mittels verteilter „Instanzen“ (wie die Server heißen) ist deutlich resilienter gegenüber Störungen der kritischen Infrastrukturen (KRITIS) und gegen Angriffe von außen.

Und, was man auch beachten sollte: Mastodon ist ein in Deutschland gegründetes Social Network. Wenn nun vereinzelt geklagt wird, warum Deutschland oder die EU nicht den Verkauf von Twitter an Elon Musk (mit noch nicht absehbaren Auswirkungen für Datenschutz und „free-speech-policy“) verhindert hätten: nun, hier ist eine in Deutschland / Europa entwickelte Alternative, die nur genutzt werden muss. Jeder, der im Augenblick „tweetet“, wird mit nur geringen Umstellungsüberlegungen in der Lage sein, nach kurzer Zeit auch zu „tröten“. Ich habe es jedenfalls sehr rasch geschafft!

Falls ihr mir auf Mastodon folgen wollt, hier mein privater Account: nrw.social/@laaspher

Noch ein Hinweis für alle IT-affinen Rotkreuzler: unsere Kameraden von den Feuerwehren haben inzwischen eine eigene Serverinstanz namens feuerwehr.social aufgesetzt und bauen dort eine Feuerwehr-Community auf. Findet sich irgendwo ein mit dem DRK verbundener Serverbetreiber, der die Instanz roteskreuz.social hosten will (möglichst pro bono)? Dann hätten wir vom Roten Kreuz auch rasch eine eigene Mastodon-Heimat. Das sollten wir im Ehrenamt doch eigentlich schaffen!

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Jetzt geht’s los …

Heute haben wir „Nägel mit Köpfen“ gemacht und uns für den Bau einer Photovoltaikanlage auf unserem Dach entschieden. Die Details kommen noch, der Aufbau beginnt voraussichtlich im Mai. Aber die Würfel sind gefallen …

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Ist ein Einsatz von Behandlungsplatzbereitschaften (NRW) oder MTF’s im Rahmen des Ukraine-Konflikts im Ausland denkbar?

Eine interessante Frage, die mir am Wochenende gestellt wurde! Die Antwort lässt sich aus meiner Sicht nur mehrteilig geben, wobei ich militärische Hilfeleistungsstrukturen hier bewusst nicht betrachte und mich auf zivile Ressourcen beschränke.
Hinweis: das hier sind, wie alles in meinem Blog, meine höchstpersönlichen Gedanken; sie dienen wie immer der Klärung meiner eigenen Überlegungen und sind keineswegs als „offizielle“ oder auch nur „offiziöse“ Stellungnahme zu werten.

  1. die rechtliche Seite:
    Medizinische Task-Forces (MTF) oder, wie sie in NRW aufgestellt sind, „Behandlungsplatzbereitschaften“, sind Teil des Katastrophenschutzpotentials Deutschlands. Der Katastrophenschutz ist Teil des Zivilschutzes und daher sind sie auch für den Einsatz im bewaffneten Konflikt vorgesehen. Darüber hinaus ist das sog. „Europäische Gemeinschaftsverfahren“ darauf ausgerichtet, dass EU-Mitgliedsstaaten sich bei Bedarf gegenseitig in Not- und Katastrophenfällen unterstützen.
    a) für Katastrophen in Friedenszeiten ist dies unkritisch – warum sollte für medizinische Einheiten etwas anderes gelten als z.B. für Feuerwehrbereitschaften, die in Griechenland bei Waldbränden helfen?
    b) soweit eine Hilfe in einem Land erforderlich ist, das selbst nicht Teil eines bewaffneten Konflikts ist, sondern Menschen aus einem Konfliktgebiet aufnimmt, dürfte das ebenso zu bewerten sein.
    c) schwieriger könnte die Lage sein, wenn der Einsatzort selbst in einem am Konflikt beteiligten Staat liegt. Hier wird es darauf ankommen, ob Deutschland im konkreten Fall als „neutraler Staat“ gilt. Hilfe z.B. durch Rotkreuzkräfte eines neutralen Staates ist in den Genfer Abkommen ausdrücklich erwähnt; ähnliches dürfte dann auch für JUH und MHD gelten können, da diese als nationale Hilfsgesellschaften in Deutschland gesetzlich anerkannt sind – ob dies jedoch völkerrechtlich notifiziert ist, weiß ich nicht und müsste daher ggf. nachgeholt werden. ASB und DLRG sind jedoch nicht als nationale Hilfsgesellschaften anerkannt. Feuerwehr und THW sind staatliche Einrichtungen, für die wieder andere Regelungen gelten. Hier müsste wahrscheinlich das 1. Zusatzprotokoll herangezogen werden, das Zivilschutzkräfte allgemein beschreibt. Ob ZP I eine Hilfe durch Zivilschutzkräfte eines neutralen Staates vorsieht, weiß ich aktuell nicht; es wäre aber vielleicht interessant, sich ZP I unter diesem Gesichtspunkt einmal näher anzuschauen.
    d) für Hilfe in einem Konfliktgebiet dann, wenn der Entsendestaat selbst „Koalitionär“ eines am bewaffneten Konflikt beteiligten Staates ist (also nicht neutral), wird es unübersichtlich. Ohne es näher untersucht zu haben, gehe ich zur Zeit davon aus, dass dann wohl nur eine Hilfe durch die nationale Rotkreuzgesellschaft unter Verantwortung des IKRK denkbar ist.
  2. die sachliche Seite:
    MTF sind in Deutschland in erster Linie zur Unterstützung des Rettungsdienstes bei Großlagen vorgesehen, ausgebildet und ausgestattet. Ihre Leistungsfähigkeit ist auf einen Zeitraum von relativ wenigen Stunden zwischen Primärrettung und Klinik ausgerichtet. Insbesondere fehlt ihnen die Möglichkeit, versorgte Patienten ggf. über Tage und Wochen stationär aufzunehmen. Sie sind daher auf eine funktionierende Krankenhauslandschaft angewiesen. Ein Einsatz in Ländern, deren medizinische Infrastruktur intakt ist, wäre also zunächst denkbar – nur: was wäre dann dort zu leisten? Falls es zu einem Massenanfall von Patienten „von außen her“ kommt, also zum Beispiel aus einem am Konflikt beteiligten Nachbarstaat, wäre ihre Leistungsfähigkeit nach kurzer Zeit erschöpft, wenn kein „Abfluss“ der Patienten „nach hinten“, also in die klinische Versorgung des Aufenthaltsstaates oder eines weiter entfernten Nachbarstaates erfolgt. Ohne eine suffiziente Erweiterung der Krankenhausinfrastruktur wäre der Einsatz von MTF’s also nur eine sehr kurzfristige Hilfe.
    Wichtig wäre in diesen Fällen also eine Ergänzung/Erweiterung auch der klinischen Kapazitäten und/oder des Transports transportfähig gemachter Patienten „nach hinten“. Leider bietet der deutsche Zivilschutz aber für letzteres keine wesentlichen Fähigkeiten mehr an. „Lazarettzüge“, wie sie einmal in den 60ern planerisch vorbereitet waren, gibt es nicht mehr, und auch die früheren Hilfskrankenhäuser sind nicht mehr da. Ein Einsatz von MTF’s „konfliktnah“, also z.B. kurz hinter der Grenze zu einem Konfliktgebiet wäre also mangels einer Verlegemöglichkeit versorgter Patienten nur wenig sinnvoll.
  3. die Logistik:
    MTF’s sind recht spezialisiert aufgestellt. Es ist mir nicht bekannt, ob die bei ihnen benötigten Versorgungsgüter in jedem Land außerhalb von Deutschland ohne Weiteres verfügbar sein würden. Falls nicht, wären Versorgungslinien über eine Strecke von vielen Hundert Kilometern aufzubauen mit allen bekannten damit verbundenen Problemen. Außerdem verfügen MTF’s nicht über Kapazitäten für die Eigenunterbringung (sie sind halt eher für einen Einsatz geplant, „bei dem die Einsatzkräfte nachts wieder im eigenen Bett schlafen können“). Auch dies macht einen Einsatz in einem Einsatzraum, der mehrere Hundert oder gar Tausend Kilometer weit vom Heimatstandort entfernt sein kann, eher „unhandlich“ und daher unwahrscheinlich.
  4. die Alternative:
    Vorausgesetzt, es kommt nicht zu einer massiven Erweiterung der Patiententransportkapazitäten nach „rückwärts“ bliebe also nur die Möglichkeit, zur Erweiterung der stationären Versorgung „Referral Hospitals“ der Rotkreuz-/Rothalbmondbewegung einzusetzen. Diese bieten durchaus Strukturen zur längerfristigen stationären Aufnahme von Patienten – allerdings stehen auch sie zahlenmäßig nur in begrenztem Umfang überhaupt zur Verfügung. Zwar könnten hier MTF’s als „vorgeschobener Arm“ der Referral Hospitals eingeplant werden, aber im Zusammenspiel wären wahrscheinlich die ebenfalls bei der Rotkreuz/Rothalbmondbewegung vorhandenen „Basic Health Care Units“ besser geeignet, weil in Ausstattung und Ausbildung angepasst.
  5. meine Schlussfolgerung:
    Alle diese Überlegungen lassen mich erkennen, dass ein massiver Einsatz von MTF’s im konfliktnahen Gebiet eher unwahrscheinlich, weil wenig zweckmäßig sein würde. Sinnvoller wäre ein Ausbau primärmedizinischer Strukturen (z.B. Erweiterung der rettungsdienstlichen Kapazitäten, Ertüchtigung von Arztpraxen entsprechend den Planungen der „Rettungsstelle“ des früheren deutschen Katastrophenschutzes, Basic Health Care Units o.ä.), aus denen heraus transportfähig gemachte Patienten dann mit Patiententransportmitteln (das „Kleeblattsystem“ lässt grüßen) nach „rückwärts“ gebracht werden (gibt es eigentlich das Material der früheren „Krankentransportkompanie Schiene“ irgendwo noch?). Am Zielort könnten dann MTF’s ihre Wirksamkeit bei der „Durchlaufversorgung“ der Patienten aus den „Lazarettzügen“ und der Verlegung in die Kliniken (PTZ 10) voll entfalten. Insbesondere die logistischen Nachteile würden dabei entfallen. Ob allerdings die Kliniken in Deutschland auf ein solches System vorbereitet wären, ist eine andere Frage. Die Kapazitätserweiterung in den Krankenhäusern ist ein unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten der letzten Jahre vernachlässigtes Feld.
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Erneuerbare Energien durchstarten!

Lindner macht eine bemerkenswerte Wende damit, dass er erneuerbare Energien heute im Bundestag als „Freiheitsenergien“ bezeichnet. Er hat ja Recht: eine dezentrale, von Importen unabhängige Energieerzeugung ist ein wichtiges Element nationaler Souveränität und Freiheit. Ich befürchte aber, dass dies bei aller Anstrengung dennoch nicht so kurzfristig gelingen kann, dass der Zeitplan für die Abschaltung der Kern- und Kohlekraftwerke wie geplant beibehalten werden kann.

Was ist nun erforderlich?

1. Massiver (und das heißt, wirklich MASSIVER) Ausbau von Photovoltaik und auch Photothermik. In die Bebauungspläne gehört hinein, dass alle Neubauten, bei denen das technisch geht, mit Solaranlagen auszustatten sind.

2. Festlegung, dass auch auf denkmalgeschützten Gebäuden Solaranlagen zulässig sind. Das funktioniert heute nämlich auch ohne substantielle Eingriffe in die Bausubstanz und damit ohne Zerstörung denkmalwürdiger Sachverhalte. Ästhetische Einschränkungen im optischen Eindruck sind ggf. revidierbar und dürfen daher kein Grund für die Verhinderung von Solaranlagen sein.

3. Solaranlagen auf Nebengebäuden (Garagen etc.) müssen, soweit im Länderrecht nicht bereits ohnehin schon geschehen, uneingeschränkt genehmigungsfrei gestellt werden.

4. Weg mit der Bürokratie bei Balkonkraftwerken! Kaufen, anbringen, einstöpseln – fertig!

5. Der Aufbau von Ladestationen für E-Autos am Straßenrand muss auch in reinen und allgemeinen Wohngebiete zulässig sein. Mittelfristig sollte angestrebt werden, alle Straßenlaternen auch zu Ladepunkten zu machen.

6. Solaranlagen, die nach ihrer Kapazität im Wesentlichen der Deckung des eigenen Energiebedarfs dienen, sind steuerlich von allen Belastungen freizustellen. Wenn ich in meinem Garten Radieschen für den Eigenverzehr anbaue, dann muss ich die ja auch nicht versteuern (hoffentlich bringe ich die Finanzbehörden damit jetzt nicht auf falsche Gedanken)!

7. Genossenschaftliche Systeme der Energieerzeugung (z.B. „Solargenossenschaft“) sind als bürgerschaftliche Selbstversorgungsinstitutionen zu fördern. Der genossenschaftliche Gedanke hat in Deutschland eine lange Tradition (Raiffeisen, Volksbanken, Wohnungsbaugenossenschaften) und ist ein Element der wirtschaftlichen Partizipation breiter Bevölkerungsschichten.

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Auf das DRK kommen herausfordernde Aufgaben zu …

Es bedarf sicherlich keiner großen prognostischen Gaben, zu erkennen, dass die aktuelle Lage in Osteuropa auch für Deutschland, seine Hilfsorganisationen und hier besonders das DRK als nationale Rotkreuzgesellschaft der Bundesrepublik herausfordernde Aufgaben bringen wird.

Vorausgesetzt, die kriegerischen Aktionen bleiben auf das Territorium der Ukraine beschränkt, kann davon ausgegangen werden, dass ein Flüchtlingsstrom nach Westen, hier also insbesondere nach Polen, in geringerem Maße aber auch nach Rumänien, Ungarn und die Slowakei ausgelöst werden wird. In den Minuten, in denen ich dies schreibe, kommen überdies Meldungen herein über einen für die ukrainische Hauptstadt Kiew ausgelösten Luftalarm. Luftangriffe auf eine solch‘ große Stadt werden viele Tote, Verletzte und Verwundete nach sich ziehen.

Update 24.02., 18:00 Uhr: soeben berichtet das Polnische Rote Kreuz PCK über seine Mitarbeit beim Aufbau von Aufnahmeeinrichtungen für ukrainische Flüchtlinge überall in Polen.

Was bedeutet dies? Flüchtlinge, die sich in großer Zahl auf den Weg nach Westen machen, werden die soziale Infrastruktur der Aufnahmeländer sehr rasch in hohem Maße beanspruchen. Verletzte und Verwundete in großer Zahl werden nicht nur in ihrem Heimatland versorgt werden können, sondern auch hier wird die Notwendigkeit bestehen, diese Patienten in Nachbarländern zu versorgen.

Es ist daher zu erwarten, dass die der Ukraine benachbarten Aufnahmeländer nach kurzer Zeit entweder auf staatlicher Ebene (EU-Gemeinschaftsverfahren, NATO-Unterstützung) oder auch auf Ebene des Roten Kreuzes (nationale Rotkreuzgesellschaften, IKRK) um Hilfe bitten werden. Egal auf welchem Wege dann die Anforderung kommt: das DRK wird in diesem Fall entweder als „Hilfsgesellschaft der deutschen Behörden im humanitären Bereich“ oder auch nach dem Rotkreuzgrundsatz der Universalität in die Hilfe für die betroffenen Menschen eingebunden sein. Wir sollten uns daher darauf einstellen, mit deutschen Rotkreuzkräften unsere polnischen, ungarischen oder slowakischen Kamerad:innen in absehbarer Zeit bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Nicht zuletzt ist hier neben der Betreuung und dem Sanitätswesen auch an die Aufgaben des weltweiten Suchdienst-Netzwerks zu denken.

Ich gehe im Moment noch davon aus, dass die Vernunft auf allen Seiten noch dazu genutzt werden kann, einen „Export“ des Krieges, den Russland derzeit in der Ukraine führt, auf NATO-Gebiet z.B in Polen, Litauen oder den anderen baltischen Staaten zu verhindern. Realistischerweise darf dieser Aspekt jedoch nicht ausgeklammert werden: eine solche Ausweitung könnte NATO-Beistandsverpflichtungen auslösen, und damit könnte auch Deutschland Kriegspartei werden. In diesem Falle hätte das DRK die Aufgaben zu erfüllen, die der nationalen Rotkreuzgesellschaft einer Kriegspartei nach den Genfer Abkommen zukommen (darunter nicht zuletzt die Unterstützung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr), zusätzlich noch zu den Aufgaben als Zivilschutzverband gemäß dem I. Zusatzprotokoll. Auch die Aktivierung des Amtlichen Auskunftsbüros sowohl für Kriegsgefangene (III. GA) als auch für Zivilpersonen (IV. GA) wäre dann zu erfüllen.

Es ist sicherlich jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, Schwarzmalerei zu betreiben. Allerdings sollten wir auch nicht den Kopf in den Sand stecken: sich prophylaktisch gedanklich die Aufgaben vor Augen zu führen, die bei ungünstiger Lageentwicklung in den kommenden Tagen und Wochen auf uns zukommen können, hilft, den Blick zu schärfen für dann tatsächlich eintretende Geschehnisse und sich auf deren Bewältigung vorzubereiten.

Wir sind aufgerufen, uns im Sinne Dunants bereit zu halten, um unsere Aufgaben der Menschlichkeit neutral und unparteilich erfüllen zu können!

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Es ist (fast) vollbracht!

Im September vergangenen Jahres hatte ich ja berichtet, dass wir eine neue Küche bestellt haben (siehe hier).

Heute kann ich nun verkünden: fast alles ist geschehen! Der eigentliche Küchenaufbau war bereits Ende Januar, und nachdem die Küchenmonteure vorhin unser Haus verlassen haben, ist mit Ausnahme des immer noch fehlenden von uns bestellten Induktionskochfelds und der gläsernen Wandverkleidung hinter der Spüle (dafür wurde heute am „lebenden Objekt“ das Aufmaß genommen) alles fertig. Vor allem haben wir nun wieder einen Backofen, den wir heute Abend mit einem Auflauf standesgemäß einweihen werden. Das provisorisch übergangsweise eingebaute Kochfeld funktioniert nun auf vier Flammen, und auch alle Sockel sind verkleidet und die Türen gerichtet.

Hoffen wir, dass die noch fehlenden Teile nun zeitnah geliefert werden können!

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Fake-Orkan! – oder?

Liebe Querdenker,
lasst euch wegen der Orkan-Warnungen bloß nichts einreden!
Die Meteorologen wollen sich nur wichtig machen und euch in euren Häusern einsperren! Wetterprognosen waren in der Vergangenheit mehrfach unzuverlässig und daher solltet ihr auch die aktuellen Warnungen nicht zu Ernst nehmen.
Es ist euer gutes Recht, auch bei Sturm und Wetter in den Wald zu gehen! Lasst euch das auf keinen Fall verbieten – fordert es ein!
Trefft euch spontan zu Spaziergängen – frische Luft tut gut!
Der Anteil an Intensivpatienten, die wegen „Orkan“ beatmet werden müssen, ist verschwindend gering. Was soll also die ganze Orkan-Panik? Es sind schließlich noch Betten frei auf der ITS… Diejenigen, die Versterben, sind am Ende meist gar nicht an „Orkan“ gestorben, sondern wurden von herabfallenden Ästen und herumfliegenden Gegenständen erschlagen. Die Lügenpresse versucht zwanghaft, da einen Zusammenhang herzustellen, der überhaupt nicht erwiesen ist! Womöglich wären die Äste ohnehin heruntergefallen, weil sie schon alt waren.
In den letzten Jahrzehnten kam es zu keiner Übersterblichkeit, die auf „Orkan“ zurückzuführen ist. Alles ist also reine Panikmache!
Vor allem: Es ist überhaupt nicht nachgewiesen, dass es Orkane überhaupt gibt. Niemand weiß, wie genau die Windmessanlagen arbeiten, möglicherweise ist die Windgeschwindigkeit viel niedriger als es uns der System-Wetterdienst erzählt. Wahrscheinlich handelt es sich dabei nur um gewöhnliche Stürme, wie sie immer wieder auftreten! Wacht endlich auf!!!
Die ganze Orkan-Lüge ist ein Konstrukt der Dachziegel-Industrie, die euch auf Geheiß von Jeff Bezos bei der Reparatur eures Dachs das Haus verwanzt, falls ihr das mit Alexa noch nicht selbst gemacht habt!
Nieder mit der Orkan-Diktatur!!! Raus an die Luft mit euch !
Geklaut & für gut befunden
Bleibt gesund!

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Eine schlimme Entwicklung, wie mir scheint …

Eine bemerkenswerte zeitliche Koinzidenz:

  • Einerseits ist vor wenigen Tagen das Atomwaffenverbotsabkommen in Kraft getreten,
  • Andererseits scheint das Budapester Memorandum von 1994, mit dem die Ukraine gegen Garantie der Unverletzlichkeit ihrer Grenzen ihre Atomwaffen abgegeben hat, in der politischen Wirklichkeit keine Rolle mehr zu spielen.

Es fragt sich, ob Russlands Muskelspiele mit Besetzung der Krim, faktischer Okkupation des Donbass und aktueller realer Bedrohung durch Aufmarsch an den ukrainischen Grenzen stattgefunden hätten, wenn die Ukraine noch über Atomwaffen verfügen könnte?
Es fragt sich außerdem, welcher Staat angesichts dieser Lage jemals noch auf Atomwaffen verzichten wird, wenn die ihm gegebenen Garantien dann später keine Rolle mehr spielen?

Alles in allem keine guten Zukunftsaussichten – die wünschenswerte Eindämmung von Atomwaffen könnte nun eine Illusion werden!

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Machen, nicht reden!

Gerade „fliegt mir mal wieder der Draht aus der Mütze“ – Herr Söder, seines Zeichens bayerischer Ministerpräsident, wurde gerade in den Radionachrichten zitiert mit verschiedenen Forderungen: „man müsste jetzt …“, „es sollte nun …“, „nötig ist nun …“.

Ja, um alles in der Welt, warum MACHT der Mann dann nicht das in seinem Bundesland, was er hier einfordert? Er hat doch nach dem Infektionsschutzgesetz alle Möglichkeiten in der Hand, bezogen auf Bayern alles das umzusetzen, was er für richtig ansieht! Aber der Herr Ministerpräsident redet anscheinend lieber im Konjunktiv, anstatt im Indikativ das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und zu MACHEN anstatt zu REDEN.

Ähnliche Töne sind aus den anderen „Corona-Hotspot-Ländern“ Sachsen und Thüringen ebenfalls zu hören. Die „Konjunktivministerpräsidenten“ ergehen sich in blumigen Gedanken, was der Bund oder auch die anderen Länder nun tun müssten. Dazu gehören dann Ideen wie ein „bundesweiter Lockdown für Ungeimpfte“ oder „bundesweite 2Gplus-Maßnahmen“, also eine Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene.

ABER: ich behaupte mal, keine Infektion im Erzgebirgskreis (dem Landkreis, der heute, 29.11.2021, mit einer Inzidenz von 2073 die traurige Tabelle der Inzidenzen im Dashboard des RKI anführt) wird dadurch verhindert, dass auf Hallig Hooge für die Adventsfeier in der Halligkirche auch die Geimpften sich zusätzlich noch testen lassen müssen. Die Hochinzidenz, die vermutlich durch einen hohen Anteil von Schwurblern und Impfverweigerern im sächsischen Bergland getrieben wird, muss auch dort bekämpft und verhindert werden. Dafür braucht es keine einheitlichen Regelungen durch den Bund und im gesamten Bundesgebiet, sondern ein beherztes Nutzen der ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente durch die Länder.

Warum setzt Bayern (immerhin das Land, das inzwischen wieder den Katastrophenfall festgestellt und Covid-19-Patienten mit Hilfe der Bundeswehr auch zu uns ins Münsterland ausgeflogen hat) nicht in konzentrierter Aktion die Hilfsorganisationen des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes für eine oder zwei Wochen massiert ein und lässt in jedes Dorf eine mobile Impfstelle ausrücken, die sich dort auf dem Marktplatz, vor dem Rathaus oder vor der Kirche aufbaut und damit allen Menschen, die noch nicht geimpft sind, durch ihre schiere Präsenz nachdrücklich die Notwendigkeit des Impfens verdeutlicht? Das, verbunden mit einem „Lockdown für Ungeimpfte“ in dem jeweiligen Landkreis, wäre zumindest ein Versuch, der Welle die Spitze und vor allem den Leuten die dumme Ausrede zu nehmen, man habe ja noch immer keine Impfgelegenheit gehabt und es wäre ja alles so schwierig und deswegen wäre es ja sooo ungerecht, wenn man nun irgendetwas nicht dürfe und und und …

Und wenn der Landkreis oder Bezirk mit der höchsten Inzidenz durch ist, dann wird der nächste ins Visier genommen und so weiter. Niemand würde die Herren Söder, Kretschmer oder Ramelow daran hindern, genau dies schon jetzt zu tun – die Instrumente sind vorhanden, sie müssen nur genutzt werden. Aber es ist ja so schön einfach, sich selbst eine weiße Weste zu waschen, wenn man sagen kann: „der Bund müsste …“, denn dann kann man sich vor seinen potentiellen Wählerinnen und Wählern weiterhin als derjenige darstellen, der ja eigentlich will, aber die bösen Umstände … Nein, es sind nicht die bösen Umstände, sondern der fehlende Mut, das zu tun, für das man eigentlich gewählt worden ist, nämlich Schaden von den Menschen im jeweiligen Land abzuwenden.

Und ein letztes: der Kreis Steinfurt, in dem ich wohne, gehört zu den Kreisen mit sehr hoher Impfquote – nimmt man die WHO-„Schallgrenze“ von 85% als Maßstab, sind die meisten Altersgruppen bereits deutlich höher durchgeimpft, wie das Impfdashboard des Kreises für den gestrigen Tag ausweist (die geringere Impfquote bei den Jugendlichen mag daher rühren, dass bei dieser Gruppe ja auch erst später mit den Impfungen begonnen werden konnte).

Auszug aus dem Impfdashboard des Kreises Steinfurt vom 28.11.2021

Ich wehre mich dagegen, in unserem Bereich mit Lockdowns rechnen zu müssen, weil Schwurbler, Esoteriker, Impfgegner und Konsumenten von „Russia Today“ in anderen Bundesländern die Impfung verweigern und ihre Ministerpräsidenten aus Untätigkeit und Feigheit vor der eigenen Bevölkerung uns alle in Mithaftung für ausbleibende regionale und lokale Maßnahmen nehmen wollen. Immerhin nehmen wir in NRW, in Hamburg, in Schleswig-Holstein und in anderen Regionen mit niedriger Inzidenz inzwischen eure Patienten auf, weil euer Gesundheitssystem auf dem letzten Loch pfeift. Ich finde: das ist schon ein hohes Maß an Solidarität (die wir übrigens gerne geben) und wir sollten nicht noch für unsere Solidarität dadurch „bestraft“ werden, dass wir eure Untätigkeit durch den von euch geforderten bundesweiten Lockdown ausbaden müssen.

Also, Herren Söder, Kretschmer, Ramelow: machen, nicht reden! Seid keine „Konjunktivministerpräsidenten“, sondern setzt die euch durch das Infektionsschutzgesetz zur Verfügung stehenden Instrumente ein, ohne auf den Bund und die anderen Länder zu schielen!

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