Wie lange soll die Bundeswehr noch in Afghanistan bleiben?

In Berlin steht gerade die Diskussion über eine weitere Einsatzverstärkung der Bundeswehr in Afghanistan an. Das wirft bei mir ein paar Fragen auf:

  • Wie lange soll dieser Einsatz eigentlich noch dauern? Die Bundeswehr ist inzwischen deutlich länger in Afghanistan als 1. und 2. Weltkrieg zusammengenommen gedauert haben – und ein Ende ist immer noch nicht absehbar. Wird Afghanistan für Deutschland der neue „dreißigjährige Krieg“ des 21. Jahrhunderts?
  • Welches Einsatzziel soll in Afghanistan eigentlich erreicht werden? Und gerade diese Frage scheint mir inzwischen vollends ungeklärt zu sein – sie leitet über zur Fragestellung, wie unsere Gesellschaft mit solchen Engagements überhaupt umgehen will!

Wenn man einen Kampfeinsatz beginnt, dann sollte man ihn mit dem Ziel beginnen, so bald wie möglich zu obsiegen und dann im befriedeten Gebiet eine neue zivile Verwaltung zu installieren. Das scheint mir hier aber nicht das Ziel gewesen zu sein – ich sehe halbherziges Handeln, und die Konsequenz ist ein „Krieg ohne Ende“, der niemandem hilft und zum Schluss wahrscheinlich mehr Leid schaffen wird, als ein massiver Zugriff, der dann aber auch zu einem Ende und einem neuen friedlichen Status führen kann.

Irgendwie erinnert mich das an die Leute, die sich zur Wahl stellen mit dem erklärten Ziel, später eben nicht die Regierung zu bilden. Ob dies nun Hasenfüßigkeit oder Halbherzigkeit ist, sei dahingestellt – richtig und sinnvoll ist dies in meinen Augen beides nicht und es perpetuiert eine unklare Situation! Hier in Afghanistan möglicherweise inzwischen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag!

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