Was Martin Schulz hat stolpern lassen …

Schulz‘ Qualifikation ist/war die des „Dampfplauderers“ ohne inhaltliche Ambitionen — das hat ihn zum Schluss gefällt. Leider sind Dampfplauderer aber bei der veröffentlichten Meinung zunächst sehr beliebt, denn sie sind unterhaltsam und intellektuell wenig anstrengend. Der Typus des beharrlichen Arbeiters im Hintergrund, ohne Glamour und hochtrabendes Reden, ist dagegen wenig unterhaltsam; seine Effizienz und Effektivität stellt sogar ein dauerhaftes schlechtes Gewissen für alle diejenigen dar, „die auch einmal fünfe gerade sein lassen wollen“.

Wer in diesem meinen Klassifizierungsversuch die Personen Schulz (oder auch Lindner) einerseits, Merkel andererseits wiederzuerkennen glaubt, dem sage ich: ja, genau so habe ich es gemeint! Merkel regiert hocheffizient, erfolgreich und nachhaltig unser Land, ist dabei aber eine wenig „strahlende“ Persönlichkeit – und das wertet sie für den Boulevard eben ab. Man denke: diese Frau kocht zu Hause tatsächlich Rouladen — können Sie sich Lindner oder Schulz bei hauswirtschaftlicher Arbeit vorstellen?

Übrigens: der Typus des hart im Hintergrund arbeitenden Menschen war früher der klassische sozialdemokratische Arbeiter — heute ist diese Rolle von der CDU-Kanzlerin besetzt. Hat das in der Journaille benutzte Wort von der „Sozialdemokratisierung der Union“ etwa auch etwas mit diesem Phänomen zu tun?

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